Unterm Sternenhimmel
In den Bergen ist man dem Himmel ein Stück näher. Auf der 1800 Meter hoch gelegenen Seiser Alm scheinen die Sterne zum Greifen nah. Die Luft so klar und staubfrei, es gibt keine Licht-Verschmutzung, wie das die Astronomen nennen. Mit dem Blick ins nächtliche Sternen-Firmament kann allenfalls die Sicht auf die bizarren Dolomiten-Gipfel von Langkofel, der Fünffingerspitze und den Ausläufern des Schlern-Massivs konkurrieren, die tagsüber im eisigen Grau oder Rosé chargieren. Alles in der Adler Mountain Lodge ist auf diesen Blick hin ausgerichtet. Die lichtdurchflutete Lobby, die fließend in Kaminzimmer, Bar und die Restauranträume übergeht, die Juniorsuiten im Haupthaus, die meisten der Chalets, die sich den Hang hinaufziehen. Schon beim Ankommen würde man am liebsten gleich in der Lounge in einen der bequemen Sessel versinken, um einfach nur zu schauen. Über die Matten der blühenden Almwiesen, in denen einzelne Fichten und Lärchen Akzente setzen, zum Dolomitenpanorama, das so grandios ist, dass man ganz still wird.
Streng geschützt ist die Seiser Alm, das mit 57 Quadratkilometern größte Hochplateau Europas, der Autoverkehr stark reglementiert, gebaut werden darf nur auf Altbestand. Weitsichtig hatte die Familie Sanoner, Hoteliers seit Generationen, eine Hotelruine gekauft, auf der sie dann nach langen Jahren des bürokratischen Hickhacks ihre Lodge eröffnen konnten und einen Zufluchtsort der Extraklasse schufen. Als Vorbild dienten die Safari-Lodges in Südafrika oder Kanada. Maximales Naturerlebnis kombiniert mit maximalem Komfort und einer aufmerksamen Betreuung. Das anspruchsvolle All-inclusive-Konzept schließt sämtliche Mahlzeiten mit ein, sorgfältig und fantasievoll zubereitet von Küchenchef Hannes Pignate, die Getränke, selbst die hervorragenden vornehmlich Südtiroler Weine. Außerdem ein abwechslungsreiches Aktivitätenprogramm mit Yoga , Ashtanga, Mountain- Bike-Touren und Bergwanderungen mit unterschiedlichsten Anforderungen an die eigene Kondition. Dafür sollte man sich unbedingt Hubi Runggaldier anvertrauen, einem Bergführer wie aus dem Bilderbuch. Bergwanderungen mit dem Grödener sind ein Erlebnis für sich. Auf unnachahmliche Weise lässt er seine Gäste teilhaben am Wissen über seine Heimat die Dolomiten, für viele das schönste Hochgebirge der Welt, mit Gipfeln, die sich beim Sonnenuntergang so einzigartig rötlich verfärben. Hubi weiß anschaulich Geschichten und Legenden zu erzählen oder von den Holzbildhauern im Grödener Tal, von denen er selbst einmal einer war.
Den perfekten Einstieg bietet die Puflatsch-Runde mit ihren Traumblicken auf den Schlern, die Marmolata, den Ortler und die Zillertaler Alpen im Norden. Bei den Hexenbänken, einer heidnischen Kultstätte, machen wir Rast. Von den steinernen Bänken über dem Abgrund sollen Hexen einst Blitze, Hagel und vielerlei Ungemach ins Tal geschleudert haben. Zurück von einer Bergtour genießt man den Spa gleich doppelt. Der ist glücklicherweise unterm Dach platziert, so dass man beim Schwimmen im warmen Sole-Pool wie auch beim Schwitzen in der duftenden Heusauna die Berggipfel direkt vor sich hat. Die Anwendungen stehen ganz im Zeichen der Alpenflora. Arnika löst Verspannungen bei einer Rückenmassage, Latschenkiefer wird einer Alpenfango-Packung beigemischt. In den Ruheräumen gibt es den Blick in den Sternenhimmel obendrauf.